Die Brisolée bezeichnet ein köstliches, traditionelles Kastaniengericht aus dem Schweizer Kanton Wallis, welches im Herbst in Verbindung mit neuem Wein genossen wird. Die Herbstzeit ist die Zeit für neue, junge Weißweine und – im Kanton Wallis – die Zeit der Brisolée.
Während Schweizer Gerichte wie Fondue oder Raclette weltweit bekannt sind, scheint die Brisolée weiterhin eine eher regionale Spezialität zu sein. Vielleicht ist dieser Umstand auf die saisonale Verfügbarkeit der Hauptzutat, der Edelkastanien, zurückzuführen. Während man den Raclette- oder Fondue-Käse in vielen gut sotierten Märkten ganzjährig kaufen kann, findet die Kastanienernte nur einmal im Jahr statt und frische Früchte werden vielfach nur auf wenigen Wöchenmärkten angeboten.
Kastanienhochburg Westschweiz
Ganz anders in der Schweiz: Die Gemeinde Fully im Kanton Wallis gilt als Kastanienhochburg und verarbeitet jährlich etwa 10 Tonnen Kastanien im Rahmen eines Kastanienfests. Das westschweizer Fest findet in jedem Jahr am einem Wochenende zur Ernetezeit statt und erfreut sich großer Beliebtheit. So gibt es inzwischen die Vereinigung der „Amicale des Brisoleurs“, die für die korrekte Zubereitung des Brisolée gebucht werden können.
Zur Entstehung des Brisolée
Das Brisolée wurde im Wallis von den Arbeitern auf dem Feld am Ende der Sommersaison traditionell als festliche Mahlzeit zubereitet. Sie verwendeten hierfür die Produkte, die sie selbst ernten oder produzieren konnten wie der Geschäftsführer vom Tourismusbüro in Fully im Interview verrät.. Dazu zählten Kastanien, Käse, Roggenbrot und Wein oder Most. Diese Tradition hält sich bis heute. Das Brisolée ist eine echte Walliser Spezialität und wird nicht nur in Gaststätten serviert, sondern auch in ausgezeichneten Gourmet-Restaurants.
Zu jungen, noch gärendem Wein isst man geröstete Kastanien, Äpfel, würzigen Käse verschiedener Sorten, Trauben, Trockenfleisch und das herzhafte Walliser Roggenbrot. Als Dessert wird dazu traditionellerweise Apfelkuchen gereicht.
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