Köstlicher Eiswein ist eine wahre Wein-Rarität. Die hierfür oft verwendeten Riesling-Trauben werden bis in den Januar oder Februar zur Durchfrostung an den Rebstöcken belassen. Wegen der milden Temperaturen in diesem Winter wird es vermutlich weniger Eiswein aus dem Erntejahr 2011 geben, als erwartet.
Eiswein gehört zu den edelsüßen Weinen und ist besonders als Dessertwein beliebt. Durch das Gefrieren der Beeren kann gewährleistet werden, dass diese einen hohen Säuregrad aufweisen. Bei minus 10 bis minus 12 Grad Celsius werden die Trauben für den Eiswein gelesen. Da diese winterlichen Temperaturen nicht immer so ideal herrschen, beginnt die Eisweinlese oft bereits bei minus 7 Grad. Essentiell ist, dass diese Temperaturen für mehr als fünf Stunden konstant niedrig sind. Gekauft kann der Eiswein übrigens auch Online, bequem von Zuhause.
Eiswein | Erntejahr 2012
Viele Winzer hatten in diesem Winter wohl nicht mehr mit Frost gerechnet. Die wenige, die sich trauten zu warten, werden nun mit Minusgraden im zweistelligen Bereich belohnt und die Liebhaber der fruchtigen Eisweine können sich doch noch auf einen Eiswein aus dem Erntejahr 2011 freuen – 2011, weil die Trauben aus diesem Jahr stammen, auch wenn die Ernte 2012 erfolgte.
In den vorangegangen Jahrgängen hatte es früher und lang anhaltender Frost gegeben, so dass die Winzer größere Mengen Eiswein keltern konnten.
Die Beeren werden noch gefroren gekeltert, so dass sich der süße Traubenmost, dessen Gefrierpunkt unter dem des Wassers liegt, gut vom Eis absetzt. Wobei sich der Saft nur unter Aufwendung großen Drucks aus den gefrorenen Trauben pressen lässt und die Etragsmenge entsprechend gering ausfällt.
Was ist an Eiswein so besonderes?
Die Eisweinlese bedarf dabei einiger Vorbereitungen. Anders als es sich vermuten lässt, ist die Herstellung von Eiswein zwar wetter-, in diesem Fall frostabhängig, doch nicht gänzlich dem Zufall überlassen.
So werden die Trauben sobald sie voll reif sind, in Folien gehüllt, um sie vor Vogelfraß zu schützen. Entgegen der immer wieder aufgestellten Behauptung, die Folien hätten einen begünstigenden Einfluss auf den Reife- und Süßegrad der Trauben, hat diese Verpackung keine Auswirkungen darauf.
Wie bei allen süßen Weinen ist es wichtig, dass den Trauben das Wasser entzogen wird. Durch den entsprechend fruchtigen Geschmack sind Eisweine jüngerer Jahrgänge bereits ein Hochgenuss. Eisweine sind auch deswegen eine Spezialität, weil zur Herstellung ausschließlich gesunde Trauben verwendet werden. Trauben mit Botrytis-Befall sollten für die Produktion von Eiswein nicht verwendet werden.
Ein hoher Botrytis-Befall bei Weißweinen führt zu oft sehr süßen Weinen, die jedoch vorzeitig vergreisen, bitter schmecken und einen unangenehmen Geruch verströmen.
Bei Rotweinen wirkt sich dies ungünstig auf die Farbe des Weins aus; er wird eher orange-bräunlich. Für die Herstellung von Eisweinen werden oft weiße Trauben verwendet. Aufgrund der klimatisch günstigen bedingungen haben sich als Erzeugerländer für Eiswein vor allem Deutschland, Österreich und Kanada durchgesetzt. In Neuseeland wird Eiswein produziert, in dem die regulär gelesenen Trauben eingefroren werden. In Deutschland ist dieses nachträgliche Frosten der Weintrauben nicht zugelassen.
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