Wer in Süddeutschland von “Berliner” spricht, in Frankfurt von “Kräppel”, in Aachen von “Puffel”, meint im allgemeinen das gleiche, nämlich das Fastnachstküchle, den Faschingskrapfen oder einfach das typische Faschingsgebäck.
Eigentlich gibt es den “Berliner” nicht nur in der Faschingszeit, aber in der Faschings- oder Karnevalszeit wird aus dem “Berliner” oft ein Fastnachtsküchle oder Faschingskrapfen. Was hat dieses Gebäck überhaupt mit Fasching oder Karneval zu tun? Um das erklären zu können, müssen wir die Historie beziehungsweise die Kirche bemühen, denn die Fastnacht hat eigentlich etwas mit “Fasten” zu tun.
Tradition des Faschingskrapfens
Der Aschermittwoch, der bei uns direkt im Anschluss an die sogenannte “närrischen Zeit” folgt, ist gleichzeitig der Beginn der Fastenzeit. Die Nacht vor dem Aschermittwoch ist – historisch gesehen – die “Fastnacht”, eine Nacht, in der noch einmal alles gegessen wurde, was während der anschließenden sechswöchigen Fastenzeit verboten war.
Zu den verbotenen Lebensmitteln gehörte nicht nur Fleisch, sondern auch andere tierische Produkte wie Butter, Schmalz und Eier. Folglich wurde in der Nacht vor Aschermittwoch, in der “Fastnacht” unter anderem genau dieses Schmalz- oder Fettgebäck, welches wir heute “Berliner” oder “Faschingsküchle” nennen, mit großer Leidenschaft verzehrt. Es hatte auch praktische Überlegungen. Vor der lange dauernden Fastenzeit sollten alle Vorräte aufgebraucht werden.
So ist wohl der Brauch des Fastnachtsküchles entstanden.
Varianten des Faschingskrapfens – welche Namen gibt es
- Berliner Pfannkuchen – kurz Berliner
- in Berlin selbst spricht man eher vom Pfannkuchen, um keine Missverständnisse heraufzubeschwören
- Berliner Ballen – Gegend Ruhrgebiet
- Krapfen – Österreich und Süddeutschland
- Kreppel oder Kräppfel – Hessen
- Puffel – Aachen
- Faschingsküchle
- Faschingskrapfen
Zubereitung der Faschingsküchle
Genauso variantenreich wie der Name des Gebäcks sind auch die Zubereitungsdetails. Basis sind immer runde ausgestochene Hefeteigballen, die im Fett schwimmen. Durch das Wenden und durch das entstandene Volumen entsteht die typische helle Naht.
Die Füllung der Faschingskrapfen ist nicht mehr einheitlich. Meist wird dazu rote Marmelade verwendet wie Erdbeermarmelade oder Himbeermarmelade. Dies ist aber keine Pflicht. Ein Faschingsküchle kann auch mit anderen Leckereien gefüllt werden. So findet man mancherorts als Füllung Hagebuttenmark, Marillenkonfitüre, Nougatcreme oder Vanillepudding. Punschberliner enthalten sogar eine Eierlikörfüllung.
An Fasching muss man aufpassen. Es gibt auch Scherz Faschingsküchle, die mit Senf, Mayonnaise oder Ketchup gefüllt sind.
Auf dieser Genießer Webseite finden Sie noch eine Menge weiterer Bezeichnungen und Rezepte für Gebäck aus Hefeteig, welches dem “Berliner” ähnelt. Die Namen sind sehr fantasievoll von “Berner Mändeli” über “Hasenöhrli”, “Nonnenfürzle” bis hin zu “Verwurelter”.
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