Grüner pürierter Brei – das kommt vielen zuerst in den Sinn, wenn sie eine dieser pampigen Malzeiten im Glas sehen. Meine erste Begegnung damit fand über eine Person statt, die Neuem gegenüber grundsätzlich offen ist, solange es einen Hauch „Health, Beauty & Eso“ verspricht.
Vom Lichtwasser über die Darmsanierung bis eben hin zu den grünen Smoothies. Ob es „gut“ ist, im Erwachsenenalter zur Breikost zurückzukehren, ist da erstmal sekundär, denn es geht vor allem um die gesundheitsfördernde Wirkung.
Die Idee ist nicht schlecht: Man püriere frisches Blattgemüse und erhalte so eine Art Getränk, das mit allem Gesunden versorgt: mit Vitaminen und Mineralstoffen und jeder Menge Ballaststoffen. Ideal für den modernen Menschen, der kaum Zeit hat, denn gekaut werden muss hier nichts mehr. Vielmehr geht es hier um das sogenannte Einspeicheln, die Verdauung beginnt bereits im Mund. Zerkleinert wird das Blattgemüse und die weiteren Inhaltsstoffe nicht ausschließlich, um als schnelle Malzeit konsumierbar zu werden, sondern, um der Verdauung vorzubeugen.
Grüne Smoothies zur Gewichtsreduktion & gegen unangenehme Gerüche
Der grüne Smoothie, auf nüchternen Magen verzehrt, soll beim Abnehmen helfen, das Immunsystem stärken, gegen Mundgeruch vorbeugen und den Appetit zügeln. Die Wunderwaffe aus Bitterstoffen gegen alles Böse. Damit die nicht ganz so schmeckt, wie sie aussieht, dürfen übrigens auch Früchte hinzugefügt werden. Meine grüner Smoothie-Kontaktperson schwört außerdem darauf, dass der Jieper auf Süßes verschwinde.
Sie stellt sich Ihre Tagesdosis aus dem genannten Blattgemüse (Kohlrabiblätter, Karottengrün…), Wasser und je nach Geschmack etwas Obst her und püriert das Ganze. Gurken oder Avocados zählen übrigens zu den Früchten und nicht etwa aufgrund ihrer Farbe zur Kategorie „Grünes“. An der Frage nach dem richtigen Mixer (Barmixer oder Stabmixer?) scheiden sich die Geister. Es gibt Menschen, die auf Hochleistungsgeräte schwören, da nur sie die entsprechende Leistungsfähigkeit zum Zerkleinern mitbrächten. Das möge jeder für sich selbst bestimmen. Professionelle Blender sind heute durchaus erschwinglich; eine kleine Übersicht über derzeit erhältliche Markengeräte macht das deutlich. Für den ersten Selbsttest eignet sich ein Handmixer übrigens durchaus; es werden zum Probieren schlicht geringere Mengen verarbeitet und man kann sich das Mixen erleichtern, indem man die Frischwaren zuvor klein hackt.
Anfänger lassen das Karottengrün vielleicht beiseite und beginnen mit Blattsalaten, die geschmacksbekannter sein dürften. Erfahrungsgemäß ist die Hemmschwelle dann geringer.
Zudem gilt: Je grüner, desto besser. Der blasse Eisbergslat ist also weniger geeignet. Stilles Wasser eignet sich für grüne Smoothies übrigens auch besser als mit Kohlensäure versetztes. Wer unbedingt Süßes im Smoothie haben möchte, kann mit Trockenobst experimentieren. Unter „echten“ Anhängern dieser Ernährungsform wird das aber eher als Groteske bewertet. Gewürzt wird der Brei mit Wild- und Gartenkräutern, Kurkuma oder auch mal Chili und mitunter sogar mit Blättern!
Ein grüner Smoothie, der schmeckt
Als durchaus schmackhaft hat sich die Kombination Spinat, Apfel, Avocado und Banane erwiesen. Viel braucht es davon nicht, um eine vollständige Malzeit von etwa einem Liter herzustellen. Zwei Äpfel ungefähr, eine Banane, etwas Avocado nur und etwa zwei Handvoll Spinat. Wasser wird dann je nach persönlichem Geschmack hinzugefügt.
Klarer Vorteil der grünen Smoothies ist, dass sie sättigen, ohne zu beschweren.
Ob man seine komplette Ernährung auf Breikost umstellen sollte, sei jedem selbst überlassen.
Ausprobieren schadet jedenfalls nicht & je nach verwendetem Grünzeug schmeckt das tatsächlich gar nicht schlecht.
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