Manche Weintrinker belächeln andere, die sich einen Rosé Wein bestellen, denn es herrscht teilweise die Meinung vor, dass Rosé Wein kein “richtiger” Wein ist. Der echte Weinkenner wird so aber nicht denken, weil er weiß, warum Rosé Wein diesen Roséton hat, was nämlich nicht auf einen minderwertigen Wein zurückschließen lässt.
Hier soll aufklärenderweise ein Plädoyer zugunsten des Roséweins gehalten werden, indem einige Vorurteile beseitigt werden.
Wie wird Rosé Wein hergestellt
Rosé Weine werden aus roten Trauben hergestellt, aber ohne die roten Traubenschalen vergoren, wie das bei Weißweinen üblich ist. Man trinkt deshalb den Rosé Wein auch aus Weißweingläsern.
Welche Farbe hat ein guter Rosé Wein
Es gibt bezüglich der Farben keine Qualitätsmerkmale beim Rosé Wein. Die Rosétönung kann ganz unterschiedlich sein von kupferfarben über Lachsrot bis hin zur Erdbeerfarbe. Man kann nicht sagen, je intensiver die Tönung, je besser der Wein. Der Farbunterschied entsteht ausschließlich durch die unterschiedlich intensiven Farben der roten Trauben.
Warum hat der Rosé Wein teilweise einen schlechten Ruf
Dass Trinker eines Roséweins manchmal belächelt werden, liegt daran, dass manche Rosé Weine industriell durch einen Verschnitt von Rot- und Weißwein hergestellt werden. In diesem Fall handelt es sich eigentlich nur um verdünnte Rotweine, die entsprechend schlecht schmecken. Diese Art der Herstellung hat nichts mit einem guten Rosé Wein zu tun.
Gibt es deutsche Rosé Weine?
Bei uns heißt der Rosé Wein Weißherbst. Das deutsche Weinrecht verlangt, dass der Weißherbst nur aus einer einzigen Sorte hergestellt wird. Verwendet werden meist Spätburgunder, aber auch jede andere rote Sorte ist möglich, wie Lemberger oder auch Portugieser
Trinken echte Weinkenner wirklich Rosé Weine?
Natürlich trinken auch echte Kenner und Genießer einen Rosé Weine, wenn diese qualitativ gut sind. Natürlich würde kein Weinkenner einen Verschnitt aus Rot-oder Weißwein trinken.
Auch in diesem Artikel geht es um die “ganze Wahrheit” über Rosé Weine.
Kommentare
“Bei uns heißt der Rosé Wein Weißherbst”: Das ist nicht ganz korrekt, denn natürlich heißen bei uns auch Roséweine “Rosé”, aber sie dürfen in der Tat nur dann “Weißherbst” heißen, wenn sie zu 100% aus einer Rebsorte gekeltert sind. Auch eventuell zugesetzte Süßreserve muss dann zwingend aus der gleichen Rebe wie der Wein kommen.
Die Farbe hängt sehr stark von der Rebsorte ab. Stark durchgefärbte Trauben wie Dornfelder liefern einen sehr farbintensiven Rosé. Beim Dornfelder muss man als Winzer tatsächlich aufpassen, dass man fix genug beim Keltern und mit sehr wenig Druck arbeitet, damit der Rosé nicht versehentlich zum Rotwein wird. Ein Blanc de Noir, der nach dem Weingesetz unter die Roséweine fällt, ist aus solch dunklen Trauben gar nicht möglich.
Zur Beliebtheit kann ich nur berichten, dass Menschen offensichtlich sehr gerne Roséweine trinken; meiner Beobachtung nach geht der Trend weg vom Rotwein hin zum Rosé.