Speisepilze erleben jedes Jahr im Herbst eine Auferstehung und spielen dann auf vielen Speisekarten eine wichtige Hauptrolle. Während der übrigen Jahreszeiten sind Speisepilze unverdienterweise oft “nur” eine Beilage zu einem anderen Hauptgericht.
Pilzliebhaber und Pilzsammler freuen sich jedes Jahr auf den Herbst, weil dann endlich die neue Pilzernte angesagt ist. Es geht doch nichts über frische und selbst gesammelte Speisepilze. Wer sich auskennt, kennt die geheimen Orte im Wald, wo er “seine” Pilze finden kann. Für jeden Pilzliebhaber ist der Herbst die schönste Zeit des Jahres.
Pilzbücher und Pilzberater helfen Pilzsammlern
Wer gerne Pilze isst, sich aber kaum auskennt, sollte sich Informationen aus Büchern zusammentragen, bevor er überhaupt in den Wald zum Pilze sammeln geht. Trotz Wissen aus Büchern sollten Pilzfreunde, die keine Erfahrung haben, mit ihrem Sammelgut eine Pilzberatungsstelle aufsuchen. Diese gibt es derzeit in vielen Gemeinden.
Pilzberater begutachten Ihre Kostbarkeiten und prüfen, ob die Pilze in Ihrem Korb auch wirklich alle essbar sind. Leider sind äußerlich viele ungenießbare Pilzarten sehr ähnlich unseren beliebten Speisepilzen. Gar nicht erst sammeln sollte man Pilze, von denen man überhaupt nicht weiß, wo man sie einordnen kann.
Gerade jetzt im Herbst finden vielerorts Pilzwanderungen mit erfahrenen Pilzkennern statt. Ein guter Einstieg ins Thema.
Die meisten „Weisheiten“ über Pilze sind falsch
Wenn Sie unter die Pilzsammler gehen wollen, vergessen Sie bitte die Weisheiten unserer Großmütter. Auch wenn diese sonst ganz oft recht haben, stimmen die Überlieferungen bezüglich essbarer Pilze hier nicht.
Man erkennt essbare Pilze NICHT
- an der Verfärbung beim Anschnitt
- an der Schwarzfärbung von Knoblauch, Zwiebeln oder Silber
- am Milchfluss
- am Insektenbefall
Wie kann man sich vor gefährlichen Pilzen schützen
Experten empfehlen stattdessen unbedingt die Unterschiede zwischen Lamellenpilzen und Röhrenpilzen zu lernen, wenngleich auch dieses Wissen nicht unbedingt vor einem verdorbenen Magen schützen kann. Es kann die tödliche Gefahr aber reduzieren.
Röhrlinge sind meist gute Speisepilze wie zum Beispiel der Steinpilz. Es gibt zwar unter den Röhrlingen auch ungenießbare Pilze, aber keine lebensbedrohlichen Sorten.
Lernen Sie den Unterschied zwischen Röhren- und Lamellenpilzen
Die wirkliche Gefahr stammt von den Lamellenpilzen, von denen Laien tunlichst die Finger beim Sammeln lassen sollten. Deshalb, besorgen Sie sich am besten ein Buch, in dem die Unterschiede zwischen Röhren- und Lamellenpilzen explizit erklärt werden. Lassen Sie sich dennoch am Anfang immer von einem Pilzkenner bestätigen, dass die gesammelten Sorten genießbar sind, bevor Sie an die Weiterverarbeitung Ihres Sammelgutes gehen.
Gesammelte Speisepilze weiterverarbeiten
Pilze gehören gewaschen, teilweise geputzt und eventuell klein geschnitten. Dies hängt im wesentlichen von der Pilzsorte ab, die vor Ihnen liegt. Jede Pilzart bedarf einer anderen Behandlungsweise oder Zubereitungsart. Manche der gesammelten Pilze eignen sich eher zum Trocknen, um daraus ein feines Gewürzpulver zu mahlen. Ihr Pilzbuch sollte Sie da aufklären.
Wie kann man Speisepilze zubereiten
Speisepilze können Sie auf die unterschiedlichsten Arten zubereiten. Man kann sie kochen, dünsten, blanchieren oder braten. Manchen Pilz – wie zum Beispiel den Champignon – kann man auch roh speisen als feinen Pilzsalat.
Es sind schon sehr viele Punkte, auf die man als Pilzsammler achten muss. Ein wunderschönes Hobby, wenn man es aus echter Leidenschaft macht.
Wer einfach nur gerne Speisepilze auf seinem Teller haben möchte, geht am besten im Herbst in gute Restaurants. Beinahe überall gibt es spezielle Pilzwochen, in denen dieses besondere Herbstschmuckstück in allen Varianten angeboten wird.
Auf der Internetseite des Bayerischen Rundfunks finden Sie weitere Einzelheiten zum Sammeln von Speisepilzen.
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