Roter Wein im Glas

Wein lieber süß, herb, trocken oder halbtrocken?

Süßegrade oder Geschmacksgrade beim Wein sind, zumindest innerhalb der Europäischen Union, einheitlichen Regelungen unterworfen. Dennoch finden sich in den verschiedenen Ländern Etikettierungen für „süße“ Weine, die man hierzulande vor allem von trockenen Weinen kennt, die einen hohen Säuregehalt aufweisen.

Weine mit niedrigem Restzuckergehalt gelten gemeinhin als „süß“. Vor allem aber die Reife eine Weines hat Auswirkungen darauf, wie er geschmacklich empfunden wird. Besonders edelsüße und reife Weine wie Eisweine schmecken beispielsweise weitaus weniger süß als in ihrer jungen Zeit. Und trockene Rotweine werden oftmals als „süß“ identifiziert, da sie hohe Extraktwerte haben. Letztlich beeinflussen Faktoren wie das Klima, die Rebsorten, die Traubenart und nicht zuletzt die Rebenpflege, die Ernte und das Keltern die Geschmackswahrnehmung von Weinen.

Welcher Wein zu welchem Gericht?

Geschmäcker beim Wein sind verschieden. Der eine genießt Wein gern trocken, der andere süß, und viele trinken sehr gern lieblichen Wein. Welche Weinsorte man am besten zum Essen wählt, hängt neben persönlichen Präferenzen von der Speise ab. Vielfach wird heute allerdings die Empfehlung ausgesprochen nach Geschmack zu entscheiden.

Wann gilt ein Wein als „herb“? Gute, trockene Weine schmecken mild. Von „herb“ spricht man, wenn sie eher sauer schmecken. Wann gilt ein Wein als „halbtrocken“? Im Gegensatz zum trockenen Wein, in dem so gut wie kein Zucker gelöst ist, enthält der sogenannte halbtrockene Wein etwa 12 bis 18 Gramm Zucker pro Liter. Übrigens ist auch in vielen Sekten und Champagnern etwas Zucker gelöst, auch wenn sie als “trocken” etikettiert sind.

Ist süßen oder lieblichen Weinen zusätzlich Zucker beigefügt? Dies kann bei besonders günstigen Weinen durchaus in Form von Traubenmost vorkommen, die zu lange gegärt haben. In anspruchsvolleren Winzereien ist dieses Vorgehen allerdings nicht üblich, denn hier wird die Gärung der Weine auf der Maische zum optimalen Zeitpunkt gestoppt.

[IMG © flickr / amonja cc]

Kommentare

  1. Hildegard Fuchs | weingut-fuchs.de

    „In anspruchsvolleren Winzereien ist dieses Vorgehen allerdings nicht üblich, denn hier wird die Gärung der Weine auf der Maische zum optimalen Zeitpunkt gestoppt.“

    Nein, das ist durchaus nicht so. Es ist vielmehr verbreitete Praxis, Weine möglichst ganz durchgären zu lassen, um später die gewünschte Süße mittels der „Süßreserve“ einzustellen. Die durchgegorenen Weine können dann auf der Hefe liegend ihre Aromatik entwickeln.

    Während der Gärung abgestoppte Weine müssen, damit sie nicht wieder zu gären anfangen, sofort abgefüllt oder anderweitig daran gehindert werden, wieder zu gären zu beginnen. Damit wird bei diesen Weinen die Reifezeit auf der Hefe und die Aromaausbildung stark abgekürzt.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert